Zündstoffe: Almut Lindes Werke im Diskurs

Motive, Formen oder auch Materialien sind durch die Arten ihres Gebrauchs mit Bedeutung aufgeladen. Nur so ist es beispielsweise erklärlich, dass der Anblick ästhetisch reizvoll im Raum schwebender Metallstangen unwillkürlich ein Gefühl der Beklemmung erzeugt, sobald diese als Komponenten zur Erzeugung von Kernkraft identifiziert werden. Daraus lässt sich aber auch ableiten, dass die Ausstellung „Radical Beauty“ mit Arbeiten Almut Lindes nicht schon für sich genommen Schlechtes oder Gutes zeigt, sondern das Gezeigte erst durch entsprechende Zuschreibungen eine solche Bewertung erfährt.

Kunstpalais Erlangen Ausstellung
Ausstellungsansicht „Almut Linde: Radical Beauty“

Kernkrafterzeugung oder Massentierhaltung sind den deutschen Bürgern weniger durch direkte eigene Erfahrungen als über den öffentlichen Diskurs bekannt. In einer Kooperation zwischen dem Institut für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg  und dem Kunstpalais werden Master-Studentinnen im Rahmen einer Lehrveranstaltung unter der Leitung von Dr. Eva Wattolik kurze Beiträge zu einzelnen Werken Almut Lindes auf dem Blog veröffentlichen. Ziel ist es, diesen Diskurs durch Verweise etwa auf journalistische Berichterstattungen und kunsthistorische Traditionen freizulegen und aktiv weiterzuführen. Die Leser und Leserinnen sind dazu eingeladen, Kommentare und weitere Verweise zu ergänzen.

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